Das Jahr 2018 neigt sich dem Ende und viele Unternehmer fragen sich wie das neue Jahr verlaufen wird. Institude und Wirtschaftsverbände beschäftigen sich mit der Konjunkturaussicht für 2019. Für das einzelne Unternehmen ist die Branchenaussicht ein weiterer wichtiger Indikator.
Konjunkturaussichten 2019
Konjunktur 2018
Bei der Prognose der Konjunktur 2019 muss man das Jahr 2018 kurz reflektieren. Die Erwartungen für 2018 waren zu Beginn sehr optimistisch und es wurden deutliche Steigerungen des BIP (Bruttoinlandprodukt) erwartet.
Mit Beginn des 2. Halbjahres trübten sich jedoch die Erwartungen ein.
Die Ursachen hierfür waren:
Die Zuwächse in der Industrie und im Handel verlangsamten sich drastisch, die anfänglichen Erwartungen konnten nicht mehr erreicht werden.
Konjunkturerwartungen 2019
Die Indikatoren für die Konjunkturprognose 2019 sind die gleichen geblieben. Sie werden auch den Beginn von 2019 dominieren.
Führende Wirtschaftsinstitute wie Ifo, DIW und IFW haben ihre Prognosen für 2019 dementsprechend angepasst.
Zusammenfassend vertreten sie die Meinung, dass das Wachstum in 2019 sich auf 1 bis 1,5 % reduzieren wird.
Wirtschaftkonflikt USA China
Dieser Konflikt hat wesentlich dazu beigetragen, dass das Wachstum in 2018 sich deutlich reduziert hat. Solange hier keine Einigung bezüglich der Zölle erreicht wird, wird auch die Entwicklung in 2019 hiervon negativ beeinflusst. Hier geht es um die Wirtschaftsbeziehungen der zwei größten Volkswirtschaften der Welt. Die USA werden auch weiterhin auf eineReduzierung des Wirtschaftsdefizites drängen.
Im Laufe des Jahres dürfte dann jedoch eine Einigung eintreten. Dies dürfte sich positiv auswirken, der eigentliche Effekt ergibt sich jedoch aus dem Inhalt der Einigung.
Brexit
2019 wird das Jahr, in dem der Brexit vollzogen wird. Zwar gilt zukünftig eine Übergangsfrist, diese ist jedoch begrenzt.
Die Auswirkungen auf die Konjunktur 2019 hängen wesentlich von dem Deal mit der EU ab. Ob das Parlament dem Deal der Regierung von May zustimmt ist derzeit sehr fraglich. Sollte es zu einem Brexit ohne Deal kommen wirkt dies sich negativ auf die Konjunktur aus. Eine Zustimmung des Parlaments führt zu einem geregelten Austritt Großbritanniens aus der EU. Die negativen Erwartungen wären in diesem Fall schon eingepreist.
Währungsstabilität innerhalb der Eurozone
Die Haushaltsproblematik in Italien und die Zugeständnisse in Frankreich verschärfen die Finanzstabilität innerhalb der Eurozone. Sollte Italien sich durchsetzen, dürften Sanktionen der Eurozone zu einer weiteren Konjunktureintrübung führen.
Sinkende Importe in Italien bedeuten nachlassende Exporte in anderen Ländern, insbesondere in Deutschland. Diese Exportrückgänge absolut beeinträchtigen die Konjunktur weniger, gravierender sind damit einhergehenden Unsicherheiten.
Klima
In 2018 hat der extrem lange und heiße Sommer zu einem Rückgang beim Handel und Schiffstransport geführt. Deutschland profiotiert von einem gemäßigten Klima, die Wiederholung eines solchen Sommers dürfte eher unwahrscheinlich sein.
Investitionen
In 2018 hat sich ein verstärktes Investitionsklima bei der öffentlichen Hand, Bund Länder und Kommunen, durchgesetzt, dies gilt insbesondere in die Infrastruktur wie Straßen und Brücken. Diese Invetitionen dürften sich auch in 2019 fortsetzen.
Die Bahn hat für 2019 hohe Investitionen angekündigt, ebenfalls wird in die digitale Infrastruktur investiert. Dies dürfte sich positiv auf die Konjunktur 2019 auswirken.
Geringe Arbeitslosigkeit
Mit dem Rückgang der Arbeitslosenquote steigt der Konsum. Haushalte sind bereit Ausgaben vorzuziehen und neigen zu verstärktem Konsum. Der Fachkräftemangel dürfte sich auch in 2019 fortsetzen und die Arbeitslosigkeit weiter niedrig halten. Hier ist in 2019 keine negative Auswirkung auf die Konjunktur zu erwarten.
Das Wachstum dürfte bei ca. 1,3 % gegenüber dem Vorjahr liegen. Auch wenn dies kein euphorischer Wert ist, so dürfte die Konjunktur in 2019 robust bleiben.
Neben den bekannten Problemfeldern können unerwartete politische und wirtschaftliche Aspekte den Konjunkturverlauf wesentlich beeinflussen. Auf die Prognose haben diese keinen Einfluss, jedoch auf die tatsächliche Konjunktur. Hierzu zählen beispielsweise steigende Ölpreise, Konflikte in Krisenherden und politische Länderkonflikte.