Aktive Finanzkommunikation in Corona-Zeiten

Die wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen oder Selbständiger ist von Corona negativ beeinflusst. Werden dann noch Überbrückungskredite benötigt sind Bankgespräche unverzichtbar. Wer gute Bankkontakte gepflegt hat, kommt leichter durch die Krise.

Aktive Finanzkommunikation in Coronazeiten ist wichtiger denn je.

"Offenheit und Transparenz erhöhen die Kreditwürdigkeit von Unternehmen."

Finanzkommunikation bedeutet die Beziehungspflege zu Banken und Lieferanten. Diese ist für den Unternehmenserfolg sehr wichtig und ein dauernder Prozess.

Ist die Finanzkommunikation in normalen Zeiten wichtig, so ist die aktive Finanzkommunikation in Corona-Zeiten noch wichtiger geworden. Was sind die Gründe hierfür?

Veränderung der Geschäftsaktivitäten

Die Corona-Krise hat uns gezeigt, dass das Wirtschaftsleben sich total verändert hat. Der Lockdown am Anfang war der Beginn. Das Kaufverhalten änderte sich dramatisch. Der stationäre Handel ist während dieser Zeit komplett zusammengebrochen, anders dagegen der online-Handel. Auch die Lockerung und Aufhebung des Lockdown haben das Kaufverhalten verändert. Glaubte man anfangs, die Krise sei nur kurz, und das Kaufvolumen wird wieder aufgeholt, so ist dies nicht der Fall. Die Kaufneigung hat sich dramatisch verringert. Was nicht unbedingt notwendig ist wird nicht gekauft.

Auch im produzierenden Gewerbe ist eine Wandel eingetreten. Viele Aufträge wurden wegen mangelnder Nachfrage verschoben, dies gilt insbesondere im Automobilsektor, im Möbelbereich und anderen wichtigen Bereichen. Unternehmen investieren weniger, da die vorhandenen Kapazitäten vielfach unausgelastet sind.

Dieser Prozess der Zurückhaltung zieht sich durch alle Bereiche.

Umsatzausfall und Verluste

Das Ergebnis der geänderten Geschäftsaktivitäten sind deutliche Umsatzrückgänge und eintretende Verluste. Besonders dramatisch ist die Auswirkung in der Gastronomie und Hotellerie, in der Reisebranche und im Einzelhandel. Die verlorengegangenen Umsätze können nicht mehr nachgeholt werden. Es wird eine Insolvenzwelle im Herbst dieses Jahres erwartet. Selbst große Unternehmen wie Lufthansa drohte die Insolvenz.

Abbau von Arbeitsplätzen

Um Verluste zu minimieren haben viele Unternehmen die Anzahl der Mitarbeiter reduziert und werden dies weiter tun. Die Folge ist, dass die Kaufneigung noch mehr absinkt, es ist ein Teufelskreis.

Bei den Banken und den Lieferanten herrscht große Unsicherheit über die wirtschaftliche Situation ihrer Kunden.

Können diese die Kredite zurückzahlen, können die Unternehmen die Bestellungen bezahlen?

Das ist die entscheidende Frage, die sich diese beiden Geschäftspartner stellen.

Dabei gilt, dass die Unkenntnis über den Zustand des Unternehmens das größte Problem ist.

Um diese Unkenntnis zu beseitigen ist eine aktive Finanzkommunikation in Corona-Zeiten unverzichtbar. Unternehmen müssen sich öffnen und Banken und Lieferanten mitteilen, wie ihre Lage ist. Wie entwickelt sich der Umsatz, wie ist die Ertragslage, sind größere Aufträge ausgefallen oder storniert worden, welche Maßnahmen plant das Unternehmen.

Diese Informationen benötigen die Banken und Lieferanten, auch wenn sie negativ sind. Eine gute Finanzkommunikation versorgt die Interessentengruppen mit Unternehmensdaten, damit diese sich auf die zukünftige Entwicklung einstellen können.

Was gehört zu einer aktiven Finanzkommunikation und was sollte mitgeteilt werden:

• direktes Zugehen auf Banken und Lieferanten sowie interessierte Gruppen
• welche Auswirkungen hatte Corona bisher auf das Unternehmen
• wie hat sich die Ertragslage und der Umsatz bisher entwickelt
• wie wird die zukünftige Entwicklung sein
• welche Maßnahmen hat das Unternehmen ergriffen
• über welche Kapitalreserven verfügt das Unternehmen
• wie werden sich die Gesellschafter verhalten

Eine aktive Finanzkommunikation in Corona-Zeiten trägt wesentlich zur Unternehmensstabilisierung bei.